Das Ende einer Präsentation – 15 Ideen + Beispiele

Du hast sie alle in der Hand – deine Zuhörer hängen an deinen Lippen.

Aber jetzt kommt der kritische Moment: das Ende einer Präsentation.

Verpatzt du den, ist alles andere fast umsonst gewesen.

 

Und nein, das ist nicht aus der Luft gegriffen.

Ein psychologischer Effekt belegt das, der Recency-Effekt. Er besagt, dass Menschen sich eher an das zuletzt Gehörte erinnern. Dein Abschluss ist also deine letzte Chance, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Er ist auch wichtig, um das Ziel deiner Präsentation zu erreichen – Kunden zu begeistern, Standing Ovations zu bekommen, neue Kunden zu gewinnen und vieles mehr.

Hier lernst du, wie Standardphrasen dir lässt und stattdessen begeisterst.

Das Präsentationsende – Auf was es ankommt

Du wirst gleich 15 Beispiele kennenlernen, um deine Präsentation zu beenden.

Doch egal, für welchen du dich entscheidest, diese 3 Tipps, solltest du dabei immer beachten.

1. Nichts Neues, bitte.

Ich weiß, es heißt oft: „Du sollst überraschen.“

Doch der Abschluss ist nicht der Moment für neue Informationen. Du willst, dass deine Zuhörer sich auf eine klare Botschaft konzentrieren. Du willst, dass deine Botschaft im Kopf bleibt.

Wenn du jetzt jedoch plötzlich neue Elemente einführst, kann das verwirren.

Deshalb füge keine neuen Argumente und inhaltlichen Aspekte im Abschluss ein.

2. Kündige das Ende einer Präsentation an

Die Aufmerksamkeit des Publikums ist beim Einstieg und am Ende einer Präsentation am höchsten.

Und das hat einen natürlichen Grund: Im Publikum stillzusitzen, ist anstrengend. Man schweift ein wenig ab oder plant, sich gleich in der Pause ein bisschen zu bewegen. Sobald man merkt: „Hey, die Präsentation geht dem Ende zu“, werden die Ohren gespitzt.

Das ist für jeden die Chance noch mal bewusst zuzuhören.

Doof wäre es dann, wenn die Präsentation plötzlich endet, ohne dass du es bemerkt hast.

Deshalb kündige dein Ende an und gib allen die Chance noch mal aufzupassen.

 

Gute Beispiele dafür sind:

  • „Der letzte Punkt, über den ich jetzt spreche, ist vielleicht sogar der wichtigste heute.“
  • „Wenn ihr nur eine Sache aus dieser Präsentation mitnehmt, dann sollte es das sein: …“
  • Humorvoll ist auch: „Jetzt, da ich euch alle hypnotisiert habe, ist es Zeit für den Abschluss. Und die Weltherrschaft.“

3. Maximaler Effekt für minimale Vorbereitung

Jeder ist manchmal faul, oder?

Deshalb ein Tipp: Bereite Einstieg und Abschluss optimal vor, das geht schnell. Und die Zeit sparst du, indem du den Hauptteil wirklich nur grob strukturierst. Sodass du ihn zwar sauber präsentieren kannst – aber er kein Kunststück ist.

Wenn Einleitung und Abschluss wirklich gut sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dein Publikum deine gesamte Präsentation als hervorragend einschätzt.

15 Ideen + Beispiele für das Ende einer Präsentation

1. Der unkonventionelle *Bang*

Der Abschluss einer Präsentation hat das Ziel im Kopf zu bleiben. Und je auffälliger und einprägender du das tust, desto besser. Ich muss dabei immer an Oliver Geisselhart denken.

Er hält eine Rede, die viele Potenziale links liegen lässt.

Doch durch den Abschluss bleibt er trotzdem im Kopf.

Zwar in fraglichem Stil, aber es bleibt im Kopf.

Wie machst du deine Abschlüsse so einprägend?

Stelle dir die Frage: Wie würde ich abschließen, wenn ich nichts zu verlieren hätte? Was wäre cool, aber viel zu mutig?

Damit erschaffst du schnell ein paar gute Ansätze.

2. Mache die Präsentation „rund“

Du kennst das Sprichwort: „Es ist eine runde Sache“?

Im Präsentations-Kontext gehört das zum größten Lob.

Eine runde Präsentation fühlt sich gut an, man geht als Publikum zufrieden in die Pause.

Das erreichst du, indem du am Ende einer Präsentation noch mal auf den Anfang beziehst.

Wenn du zum Beispiel mit einer Frage oder einer Geschichte begonnen hast, komme darauf zurück.

 

Beispiele:

„Erinnert euch an meine ersten Worte …“

„Wir haben vorher gehört, dass …, doch heute …“

3. Bringe es auf den Punkt

Das ist vielleicht auch die einfachste Art des Abschlusses.

Im Hauptteil hast du über viele Argumente und inhaltliche Aspekte gesprochen. Das Ende einer Präsentation ist perfekt, um all das Gesagte zusammenzufassen und in wenigen Sätzen packend auf den Punkt zu bringen.

Dein Publikum sollte deine Botschaft in einem, maximal 2 Sätzen auf den Punkt bringen können.

4. Schönheit beeindruckt

Du kannst sagen: „Um ihre gewünschten Ergebnisse zu erreichen, gehen sie einfach durch die 4 Schritte und setzen sie die genau so um. Ich wünsche ihnen viel Erfolg dabei.“

Aber es geht auch schöner:

„Sie wollen schnelle Ergebnisse?

Setzen sie die Schritte um und sie bekommen schnelle Ergebnisse.“

 

 

Was habe ich verändert?

 

 

Die Sätze sind kürzer. Die „viel Erfolg“-Phrase ist raus. Geschwollene Formulierungen sind weg („gewünschten Ergebnisse“).

Und vor allem, es ist eine Epipher. Ein rhetorisches Mittel, das den Klang der Sätze verbessert und damit eindrücklicher klingt.

Verpacke Kernbotschaften mit rhetorischen Mitteln. Dadurch klingen sie schöner und sind effektiver.

Im Gedächtnis bleiben z. B. Anaphern, Alliterationen oder Epiphern.

Das ist nicht einfach, aber die Arbeit wert.

Hier findest du eine einfache Übersicht.

5. Gib eine klare Handlungsaufforderung (CTA)

Die Chance, dass die Menschen im Publikum wirklich etwas tun und verändern, ist am höchsten direkt nach der Präsentation.

Nach dem Ende einer Präsentation die wahrscheinlichkeit, dass etwas umgesetzt wird ist niedriger je mehr Zeit verstreicht

Durch die Handlungsaufforderung nutzt du das, indem du einen klaren Schritt zeigst, der als Nächstes zu tun ist. Das gib Orientierung und verbessert die Chancen, dass etwas passiert weiter.

Wichtig, damit es funktioniert:

  • Lass die Handlungsaufforderung direkt auf dein Präsentations-Ziel einzahlen. Beispiel: „Wenn Sie gleich in der Pause stehen, überwinden Sie sich und besuchen Sie mich an meinem Stand.“
  • Gib nur einen einfach umsetzbaren Schritt mit. Wenn jemand eine 5 Schritte-Liste durcharbeiten soll, wird er das nicht tun – außer sein Leben hängt davon ab. Was ist der kleinste mögliche 1. Schritt?

6. CTA, ja. Aber nicht ganz zum Schluss.

Eine Handlungsaufforderung als Ende einer Präsentation zu nehmen, ist unsympathisch und fordernd.

Und wenn du jetzt denkst: „Aber hast du nicht gerade gesagt, ich soll das machen?“, dann hast du recht. Doch das war nicht die ganze Wahrheit.

Nehmen wir das Beispiel von gerade „Wenn Sie gleich in der Pause stehen, überwinden Sie sich und besuchen Sie mich an meinem Stand.“ 

Dann ist das schon okay.

Aber sympathischer ist, wenn ich noch einen Nutzen mit kommuniziere.

Also: „[CTA] + dann zeige ihn ihnen in einer Minute, wie Sie alles aus dieser Präsentation umsetzen können.“

Der Nutzen ist also der logische Grund für die Personen, es auch wirklich zu tun.

 

2. Beispiel:

CTA: „Ziehen Sie jetzt alle einmal Ihr Handy raus. Öffnen Sie Ihren Kalender. Tragen Sie sich einen 30-Minuten Termin ein, an dem Sie das 1. Mal üben.“

Nutzen: „Denn wenn Sie sich jetzt denken: „Der Typ da vorne hat recht“, ist das Ihr erster Schritt, um ein wirklich beeindruckender Redner zu werden.“

7. Der vorgeschobene CTA

In manchen Fällen gibt es Sinn, den CTA bereits ein paar Minuten vor dem Ende der Präsentation zu setzen. Z. B. weil es thematisch besser passt.

Um ihn am Ende trotzdem wieder in Erinnerung zu rufen, habe ich bei Daniela A. Ben Said etwas geniales gesehen. Sie hat gesagt (nicht wörtlich): „Leute, am Ende meiner Rede, werdet ihr eine Slide mit QR-Code sehen. Ich werde es nicht noch einmal sagen. Scannt ihn einfach. Dann könnt ihr …“

Dadurch hat der Hörer eine Aufgabe und einen klaren Plan, was zu tun ist. Und sie muss den CTA nicht noch mal ansprechen.

8. Danke

Ich weiß, viele sagen: „Bedanke dich nicht! Das ist ja furchtbar!“

Doch lass uns einen Moment nachdenken.

Wann ist ein Dank ans Publikum schlecht?

Wenn es einfach immer als Standard eingesetzt wird.

Und es sich genauso auch anhört.

Dann ist ein Dank furchtbar.

 

Auf der anderen Seite: Wenn du es ernst meinst, du wirklich von Herzen dankbar bist – dann sag es.

 

Beispiel: „Als ich vorher angefangen habe zu sprechen, war ich unsicher, wie das neue Konzept ankommt. Ich weiß, es gibt noch 1–2 ungeklärt Fragen. Aber ich spüre auch, dass wir gemeinsam vorangehen können. Dafür danke ich euch allen. Danke.“

9. Make it Reim

Gedichte und Reime können sehr edel klingen und werden auch von Top-Speakern gerne als Abschluss eingesetzt. Sie fassen das Thema gleichzeitig noch mal zusammen.

Das ist ein schönes Beispiel eines Kunden:

10. Die Erfolge des Tages

Das ist ein Abschluss, der sich anbietet für Tages-Formate, also Seminare, Konferenzen usw.

Gehe dafür kurz durch, was die Hörer alles gelernt oder das Team alles erreicht hat.

Das bringt die Erfolge auf den Punkt und weckt das Gefühl von Stolz und Zusammengehörigkeit.

11. Einläuten der Fragerunde

„Gibt es noch jemanden, der Fragen hat?“

So sollte es besser nicht klingen. Es weckt das Gefühl von: Wenn ich mich jetzt melde, bin ich dann dumm?

Eine professionelle Fragerunde eröffnet man deshalb anders.

ZB. mit Worten, wie: „Ich weiß, es gibt Fragen. Deshalb: Wer möchte der Erste sein?“

Oder: „Ihr habt jetzt die Chance, Fragen zu stellen. Eine, die ich häufig höre, ist: [1. Frage]“ (d. h. du nennst die 1. Frage selbst. Das baut das Hindernis ab, der Erste zu sein.)

12. Quiz

Anstatt selbst alles zusammenzufassen, ist das Quiz eine Option, das interaktiv zu machen.

Gestalte dafür z. B. in einer Powerpoint ein paar Fragen. Oder stelle Quiz-Fragen ins Publikum, das es beantworten soll.

Das funktioniert nur, wenn das Publikum klein ist.

13. Forcierte Standing Ovations

 

Du willst unbedingt Standing Ovations? Vielleicht fürs perfekte Bild?

Dann kannst du es dir holen.

Ist das elegant? Nein.

 

So funktioniert’s:

Bitte dein Publikum am Ende deiner Präsentation aufzustehen und anschließend, sprich die letzten 2 Sätze deiner Präsentation. Ende. Da alle noch stehen gibt es zwangsläufig Standing Ovations.

Eine weitere furchtbare Variante, habe ich gesehen bei Mohammed Alqahtani. Das empfehle ich auf keinen Fall. Für mich ist das schlechter Stil. Entscheide selbst:

14. Frage

Die Frage. Sie wird oft als Alternative zu einem CTA eingesetzt, primär bei schwierigen und umstrittenen Themen.

Man schließt also nicht ab mit: „Mach das unbedingt!“

Sondern lässt die Option offen: „Wie wirst du dich entscheiden?“

Des Weiteren sind auch Reflexions-Fragen möglich: „Wann hast du das letzte Mal …“

15. Teaser an was noch kommt

Gibt es mehrere Teile? Du konntest noch nicht alles Spannende präsentieren? Oder möchtest einfach bewusst Spannung erzeugen?

Dann ist ein kleiner Teaser genau das Richtige. Ich mache das gerne vor Pausen in Seminaren.

Dann heißt es: „Ihr habt gelernt, wie Ihr packende Abschlüsse gestaltet. Doch wie übst Ihr ihn, damit er sicher im Kopf bleibt? Und die Rede ein ganzer Erfolg wird? Das erfahrt Ihr gleich nach der Pause.“


Eine Möglichkeit ein Thema anzuteasern, ist, den Nutzen in Fragen zu verpacken. Also du sagst nicht: „Nach der Pause bekommst du ein Vorgehen, um deine Präsentation zu üben.“ 

Sondern: „Wie übst du deine Präsentation so, dass sie felsenfest im Kopf bleibt?“

Das erschafft eine unbeantwortete Frage im Kopf des Publikums. 

Und das entwickelt Spannung. 

Fazit

Das Ende einer Präsentation ist ein wichtiger Moment, den du auf keinen Fall vergeben solltest. 

Ich bin immer wieder auf der Suche nach weiteren kreativen Abschlüssen. Wichtig ist, dass es mit dem Hauptteil und Einstieg zusammenpasst. 

Ist das geschafft, probiere dich aus.

Viel Spaß dabei 😉 

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