Bewegung auf der Bühne: In 3 Schritten zur starken Bühnenpräsenz

Inhaltsverzeichnis

Wie willst du auf der Bühne wirken?

Option 1: Wie James Bond, oder …

Option 2: Wie ein nervöser Hauself?



Deine Bühnenpräsenz ist entscheidend dafür wie du von deinem Publikum wahrgenommen wirst.

Nervös & unsicher oder souverän. Und wie du bei Vorträgen und Reden über die Bühne gehst/wie du sie für dich nutzt, spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Einmal angenommen: Du präsentierst ein neues Konzept.

Der Inhalt sitzt – aber du läufst nervös durch den ganzen Raum.

Wie wirkt dass dann auf die Zuhörer?

Sehr wahrscheinlich: Nervös & unsicher. Egal wie gut dein Inhalt ist.

Fakt ist: Wenn du körpersprachlich unsicher wirkst – dann bist du für dein Publikum unsicher, egal was du sagst.


Wenn du dich souveräner in Vorträgen auf der Bühne bewegen willst,
dann lernst du hier in den nächsten 10 Minuten, wie du deine Präsenz verwandelst.

Von nervös zu souverän.
Von unsicher zu überzeugend.
Von normal zu brillant.

Bewege dich auf der Bühne, wie es nur die wenigsten können.

Schritt 1: Der Sweet Spot – Deine Basis für starke Bühnenpräsenz

Starke Bühnenpräsenz beginnt mit einem bombenfesten Stand. Das Problem der meisten Redner? Sie wackeln, wippen oder bewegen sich ständig ohne jeden Grund. Sie zeigen dadurch nur ihre Aufregung.

Der Sweet Spot ist deine Lösung. Es ist die Position, zu der du immer zurückkehrst, wenn es keinen konkreten Grund gibt, woanders zu stehen. Dort strahlst du Autorität aus, weil du das Zentrum des Raumes für dich einnimmst.

So findest du ihn:

2-3 Meter Abstand zum Publikum. Frontal zum Publikum. Beide Füße gleich belastet. Das Gewicht um den Mittelfuß verteilt (also liegt die Hauptbelastung nicht auf der Ferse).

Denk dir: Einbetonierte Füße. Bombenfest, stabil, unerschütterlich.

Sweet Spot Position für starke Bühnenpräsenz
Der Sweet Spot: Deine stabile Basis auf der Bühne

Warum das funktioniert? Ruhe signalisiert Kompetenz. Wenn du stillstehst, wirkt das, als hättest du deine Inhalte vollkommen durchdacht. Kunden vertrauen ruhigen, kontrollierten Personen mehr als nervösen Zappelphilippen.

Der praktische Nutzen: Du verhinderst automatisch nervöse Bewegungen. 
Keine peinlichen Momente mehr, wo du merkst, dass du schon wieder von links nach rechts gewandert bist, ohne zu wissen warum.

Die Grundregel ist simpel: Kehre immer zum Sweet Spot zurück, wenn du gerade nichts anderes vorhast.
Z. B. inhaltliche Übergänge, wie zwischen Vortrags-Einstieg und Hauptteil bieten sich für eine Rückkehr zum Sweet-Spot perfekt an.

Schritt 2: Natürliche Bühnenpräsenz durch Medieneinsatz

Hier kommt die Überraschung: Du musst gar nicht krampfhaft nach Gründen suchen, um dich zu bewegen. Jedes Medium, das du nutzt, gibt dir automatisch eine natürliche, professionelle Möglichkeit.

Die Beamer-Position:

Steh seitlich neben der Leinwand, niemals im Beamerbild.

Deine Körperausrichtung: links oder rechts zur Leinwand. So kannst du ohne Verrenkungen auf deine Slides zeigen und Blickkontakt halten, ohne deinen Oberkörper zu drehen. Der Wechsel zwischen Sweet Spot und Beamer-Position wirkt völlig natürlich – weil er es auch ist.

Stand-Position beim Beamer-Einsatz

Die Flipchart-Position

Rechtshänder stehen rechts neben dem Flipchart, Linkshänder links daneben. Warum? Du kannst schneller schreiben und drehst dich sofort wieder zum Publikum um. Und schnell schreiben ist wichtig, denn während du schreibst, hast du zwangsläufig den Rücken zum Publikum – diesen Moment solltest du so kurz wie möglich halten.

Standposition beim Flipchart-Einsatz

Das Geniale daran: Allein durch diese Medienwechsel entsteht schon eine professionelle Bühnenpräsenz. Sweet Spot, Beamer-Position, Flipchart-Position – mehr brauchst du häufig nicht. Oft ist die Zeit sinnvoller eingesetzt, wenn du sie in einen starken Präsentations-Inhalt investierst.

Diese 3 Positionen sind eine großartige Basis. 

Sobald dein Inhalt stimmt und abwechslungsreich ist, entsteht die passende Bewegung fast von selbst.
Positionen im Raum bei einer Präsentation: sie zeigen alle wichtigen Standard-Positionen: FLipchart, Sweetspot und Beamer-Spot, um die Bühnenpräsenz zu steigern
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Schritt 3: Bewegung passend zum Sinn – Wenn Inhalt und Körper harmonieren

Willst du deine Bewegungen auf der Bühne weiter perfektionieren? Mutig.
Fangen wir an, mit dem wichtigsten Punkt:

Bewegung muss zu dem passen, was du sagst.

Wenn du eine felsenfeste Botschaft vermittelst, musst du auch felsenfest stehen.
Wenn sich deine Gedanken entwickeln, darfst du dich bewegen.
Vergiss das bei den kommenden Techniken nicht.

seitliche Bewegungen auf der Bühne

Raumanker: Feste Plätze für feste Themen

Ein Raumanker ist eine bestimmte Position im Raum, die du fest mit einem Thema verknüpfst.

Du definierst: „Wenn ich über Standort München spreche, stehe ich rechts. Wenn ich über Standort Berlin spreche, stehe ich links.“ Und zu diesen Positionen kehrst du immer wieder zurück, sobald du das jeweilige Thema ansprichst.

Perfekt funktioniert das für Vergleiche, verschiedene Produktlinien oder Vorher-Nachher-Szenarien. Auch bei längeren Geschichten kannst du verschiedene „Orte“ durch verschiedene Positionen darstellen.

Wichtig: Denk spiegelverkehrt! Aus Publikumssicht läuft ein Zeitstrahl von links nach rechts. Deshalb ist der Start rechts aus deiner Sicht, links aus ihrer Sicht. Klingt verwirrend? Ist es am Anfang auch – aber das Publikumsbild wird dadurch klarer.

Achtung: Raumanker nur für größere Strukturpunkte verwenden. Bei schnellen Aufzählungen „erstens, zweitens, drittens“ nicht ständig die Position wechseln – das wirkt gekünstelt und lenkt ab.

Strategisch zum Publikum: Nähe schafft Verbindung

Ein oder zwei Schritte auf die Zuhörer zu sind perfekt für wichtige Momente, Schlüsselaussagen und gelungene Rede-Abschlüsse. Besonders wertvoll wird diese Bewegung bei Interaktionen: Wenn du eine Frage stellst oder den Dialog suchst, signalisiert die Nähe „Ich bin interessiert an eurer Antwort.“

Das Entscheidende: Du musst schnell wieder zurück zum Sweet Spot. Warum? Wenn du zu lange vorne stehst, haben plötzlich einige Personen deinen Rücken vor sich. Die Verbindung zu diesen Zuhörern geht verloren – und das merkst du oft gar nicht.

Nutze diese Bewegung sparsam und gezielt. Sonst verlierst du die Wirkung und störst mehr, als du hilfst.

Beispiel für Bewegung ins Publikum hinein:

YouTube player

Bonus: Bühnenpräsenz durch intentionale Bewegung – 5 Techniken für Experten

Intentionale Bewegung?! Hört sich kompliziert an, aber meint nur die bewusste Bewegung verbunden mit einem Zweck. Jede Bewegung folgt also einer Intention.

Erzähle deine Geschichten auch räumlich

Hier wird’s richtig stark: Du holst deine Geschichten buchstäblich auf die Bühne. Verschiedene Positionen auf der Bühne werden zu verschiedenen „Orten“ in deiner Erzählung. Und auch Gegenstände & Charaktere kannst du durch deine Bewegung darstellen.

Beispiel Dialog:

Wenn in deiner Geschichte zwei Personen miteinander sprechen, holst du sie imaginär auf die Bühne. Du drehst dabei einfach die Füße und deinen Körper, so als würden 2 Personen zueinander sprechen. Das Publikum sieht den stilisierten Dialog so vor sich ablaufen.

Bühnenpräsenz steigt durch wechselnde Fußpositionen beim Storytelling



Beispiel imaginärer Gegenstand:

In einer Geschichten erzähle ich von einer großen persönlichen Niederlagen & nutze dabei imaginäre Gegenstände.

Darum geht’s in der Story: Ich halte eine sehr schlechte Präsentation & werde im Anschluss fast ohnmächtig. Doch zum Glück gibt es einen Stuhl im Raum, auf den ich mich im letzten Moment fallen lasse. Und mein Kreislauf kann sich erholen.

Um das zu verdeutlichen, bringe ich aber keinen echten Stuhl mit. In der Rede tue ich nur so, als wäre dort ein Stuhl! Er ist imaginär. Dieser Stuhl hat aber eine ganz bestimmte Position im Raum, zu der ich torkel. Ich ziehe den Stuhl unter dem Tisch hervor und lasse mich darauf fallen.

Die Vorstellungskraft des Publikums macht daraus einen wundervollen Effekt.
Und ich habe ein weiteres Element, um mich gezielt auf der Bühne zu bewegen.

Also überlege dir: Was in meiner Geschichte möchte ich darstellen? Eine Person? Ein Gegenstand?
Stelle es auf der Bühne dar, auch ganz ohne Gegenstände.

Warum ist Sitzen so machtvoll?

Sich hinzusetzen – auf einen Stuhl, Bühnenrand oder Hocker – verändert alles.

Die Wirkung: Du signalisierst Gleichheit & baust Vertrauen auf.

Ich setze es am liebsten ein, um Tiefpunkte in Geschichten darzustellen und Verletzlichkeit zu zeigen. Manchmal auch für ein „Ich bin wie ihr“-Gefühl, Verbundenheit auf gleicher Augenhöhe.

Wichtig: Reserviere dieses Element für besondere Momente. Nicht aus Bequemlichkeit hinsetzen, sondern als bewusstes dramaturgisches Mittel.

Beispiel Bodo Schäfer:

YouTube player

Wie nutzt du Geschwindigkeit für mehr Autorität?

Je wichtiger deine Aussage, desto ruhiger solltest du sein.

Langsame, bewusste Bewegungen signalisieren Durchdachtheit und Kompetenz. Bei Kernbotschaften und emotionalen Passagen reduzierst du das Tempo – das erzeugt Erwartung und fokussiert die Aufmerksamkeit.

Schnellere Bewegungen setzt du für Dynamik ein: bei Übergängen, zur Auflockerung oder energischen Parts. Aber nicht ständig bewegen – bewusste Pausen verstärken deine wichtigsten Argumente.

Wie passt du dich strategisch an?

Junge Redner können durch langsamere Bewegungen mehr Autorität ausstrahlen. Wenn deine Marke jedoch Dynamik und Experimentierfreudigkeit verkörpert, darf die Bewegung lebendiger sein. Passe deine Strategie an: Wer bist du? Zu wem sprichst du?

Umsetzung in die Praxis

Arbeite dich langsam hoch:

  1. Sweet Spot: Deine stabile Basis schafft Autorität – kehre immer dorthin zurück, wenn du gerade nichts anderes vorhast
  2. Medienpositionen: Natürliche Bewegung entsteht automatisch durch Beamer, Flipchart und Co.
  3. Intentionale Bewegung: Jede Bewegung muss zu deinem Inhalt passen & darf nie dagegen arbeiten.

Und das hat einen Grund: Du kannst nicht 10 neue Tipps & Techniken in einem Übungsdruchgang verinnerlichen. Das geht nicht. Versuche es nicht.

Nimm dir deshalb immer nur eine neue Technik, eine neue Position, die du beim nächsten Mal hinzufügen möchtest. So kannst du dein Repertoir schrittweise aufbauen. Testvorträge und Stegreif-Reden sind perfekt dafür.

Planung (nur für Experten)

Um deine Bewegung auf der Bühne wirklich zu perfektionieren, brauchst du einen Plan.

Wann genau, willst du dich wohin bewegen?

Damit das kein riesen Durcheinander gibt, mache folgendes:

#1: Strukturiere deinen Vortrag in einzelne Szenen, also kleine inhaltliche Blöcke (oder sogar einzelne Absätze).

#2: Dann skizziere die Positionen einer Szene & nummeriere sie durch, damit die Reihenfolge klar ist. Ich zeichen sie dafür gerne einfach in Paint oder Word.

#3: Plane so alle wichtigen Szenen (ich empfehle die wichtigsten herauszupicken)

#4: Teste & passe deine Ideen ggf. an

Fazit:

Nur die wenigsten Redner und Präsentatoren bewegen sich wirklich souverän auf der Bühne.

Das kann dein unfairer Vorteil sein. Sie kostet nichts, aber verstärkt deine fein strukturieren Inhalte.

Während andere nervös herumzappeln, strahlst du Kompetenz und Kontrolle aus.

Nutze es. Trainiere es. Es lohnt sich.

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Seit 2014 halte ich Reden und coache andere.

Lass uns gemeinsam eine Rede erschaffen, die gefeiert wird -von dir und deinem Publikum.

t234 HeikoKlien

Ich freue mich auf deine Nachricht, damit wir loslegen können.
Beste Grüße Heiko Schaible