Rhetorik trainieren – Der große Guide

Suchst du Informationen, um deine Rhetorik zu trainieren? Dann endet deine Suche hier. 

Wahrscheinlich fragst dich gerade: Wie kann ich souveräner und professioneller sprechen?

Dabei 1000 und 1 Tipp zu googeln, bringt dich leider nicht zum Ziel. Denn es gibt zu viele dieser Tipps. 

Hier lernst du stattdessen ein strukturiertes Vorgehen, um deine Rhetorik zu trainieren – entstanden aus 9 Jahre Rhetorik-Erfahrung. 

Legen wir los!

Inhalt

Kapitel 1

Rhetorik systematisch trainieren

Kapitel 2

Aufregung senken

Kapitel 3

Körpersprache nutzen

Kapitel 4

Der Inhalt

Kapitel 5

Die Stimme

Kapitel 6

Umgang mit Fehlern & Störungen

Kapitel 7

Was kommt dann?

Kapitel 1:

Rhetorik trainieren

Die Rhetorik gibt es seit über 2000 Jahren. 

In dieser Zeit wurde sie so ausführlich analysiert, wie kaum etwas anderes.

In diesem Kapitel zeige ich dir, wie du Orientierung findest im Dschungel an Tipps, damit du schnelle effektive Fortschritte machst.

Rhetorik systematisch lernen

Deine Wirkung entsteht vor allem aus 2 Aspekten:

  1. Inhalt
  2. Performance (Körpersprache und Stimme)

Je besser deine Inhalte und je besser deine Performance, desto einfacher ist es für dich zu überzeugen. Klingt einfach, bis man sich bewusst macht, was das heißt:

Die Bausteine des Rhetoriktrainings Überblick

Und das ist nur eine Auflistung an möglichen Überthemen.

Für dich bedeutet das:

Du kannst nicht alles lernen. Wähle aus, was am sinnvollsten ist.

Das geht am besten mit einer kurzen Selbsteinschätzung.

Aufgabe:

Wo stehst du aktuell? Mach ein Screenshot oder lade das Bild herunter. Bewerte jede Kategorie dieses Beitrags mit einem Wert von 1 bis 10 und trage ein, wo du dich aktuell siehst. Verbinde anschließend die Punkte miteinander.

1 steht für = nicht vorhanden.
10 steht für = perfekt.

Eine einfache Selbsteinschätzung deiner Rhetorik, damit du anschließend gezielt trainieren kannst.

Das Ziel ist im ersten Schritt ein ausgeglichenes Wirkungsrad. Fokussiere dich auf diese Punkte, dann kannst du dich systematisch verbessern.

Um die eigenen Fähigkeiten noch besser einzuschätzen, ist es hilfreich, dich selbst auf Video zu sehen. Deshalb nimm dich z.B. mit dem Handy auf und notiere, was dir auffällt.

Stell dein Handy irgendwo auf, um dich selbst aufzunehmen.

Sprich 3-4 Minuten in die Kamera, z.B. zu einfachen Fragen, wie „Warum möchtest du deine Rhetorik trainieren?“ „Was bringt es dir, wenn du deine Rhetorik verbesserst?“

Schaue dir das Video an und notiere Stärken sowie Schwächen, die dir auffallen.

Markiere die Top 3 Schwächen, an denen du arbeiten willst.

Kapitel 2:

Aufregung senken

Hier lernst du, wie du deine Nervosität senken kannst.

Denn sie muss dich nicht blockieren, sie kann dir auch helfen – es ist deine Entscheidung

Aufregung: Was du darüber wissen musst

Du kennst es: Zittern, Schwitzen, wabbelige Beine.

Sollten wir die Nervosität deshalb ausradieren und komplett entspannt zur Präsentation gehen?

Nein.

“Nervosität gibt uns Fokus & Energie.“

Unser Ziel ist es, sie zu unserem Vorteil einzusetzen.

Die meisten Probleme entstehen, durch den Teufelskreis der Nervosität.

Wenn man sich zu sehr auf die eigene Nervosität konzentriert. Und sie um jeden Preis unterdrücken will. Z.B. weil „die anderen das Zittern sehen könnten“.

Teufelskreis der Nervosität:

Der Teufelskreis: Die Aufregung führt zu körperlichen Symptomen, diese führen zu mehr Aufregung, was wiederum zu mehr Aufregung führt

Die folgenden 3 Tipps gegen Nervosität können dir dabei helfen den Teufelskreis zu durchbrechen.

So kannst du deine Nervosität senken

1. Stoppe das Gedanken-Karussell

Um deine Rhetorik effektiv zu verbessern, musst du einen Baustein aus dem Teufelskreis entfernen. Das eigene Schwitzen oder Zittern kannst du schonmal nicht unterdrücken. Das du die Aufregung wahrnimmst, ohne Tabletten ebenfalls nicht.

Deshalb fokussiere dich auf deine Gedanken.

Oft sind es unsere eigenen Gedanken, die uns stressen.

 

„Mein Zittern sieht ja jeder.“

„Oh nein … ich werde rot.“

„Ich schwitze ja total … das gibt Schweißflecken.“

 

Meinen Seminar-Teilnehmern hilft dabei meistens:

  1. Es zu akzeptieren, dass man aufgeregt ist. Es gehört zum Prozess dazu. Du kannst nichts dagegen tun.
  2. Sich daran zu erinnern, dass es jedem anderen auch so gehen würde. Es ist ganz normal.
  3. Zu verstehen, dass niemand sieht, dass du zitterst – außer du hältst ein großes Blatt in der Hand, das wie eine Fahne im Wind weht.

2. Finde positive Gesichter im Publikum

Dieser Punkt ist ein wahres Goldstück.

Es ist sehr beruhigend, wenn wir das Gefühl haben, dass Publikum mag uns und findet toll, was wir sagen. Die Wahrheit ist aber: Nicht alle Leute lieben uns. (Ich weiß … tragisch.)

Es gibt immer eine Verteilung. Manche finden dich toll und andere nicht. Die Effekt der Rhetorik ist es, diese Verteilung zu verschieben.

Wie kannst du damit deine Aufregung verringern?

  1. Suche positive Personen im Publikum, die mögen was du sagst, dir zunicken oder zulächeln.
  2. Sprich schon vor deiner Rede mit freundlichen Personen.
  3. Vergiss die mürrischen Leute.

3. Bereite dich vor – senke deine Aufregung

Aufregung ist wie eine Burgmauer, die uns im Weg steht.

Hast du nur eine Stunde, um sie einzureißen, brauchst du mächtig viel Power.

Verteilst du den Prozess auf 2-3 Wochen, kannst du sie einfach Stück für Stück auseinanderbauen. So, dass am Ende nur ein kleiner Hügel übrig bleibt.

Ich will damit sagen: Es ist deine Entscheidung.

Viele beschweren sich über Nervosität, aber können sich nicht überwinden zu üben … versteh ich nicht.

Wer sich nicht vorbereitet, hat es verdient aufgeregt zu sein.

Deshalb empfehle ich dir:

  • Übe deine Präsentation mindestens 10-mal (je öfter desto besser).
  • Fertige übersichtliche und gut lesbare Notizen an, die du zur Präsentation mitnehmen kannst. Gute Optionen sind kleine Notizkarten mit Stichworten. Oder ganzseitige Notizen, die nicht in der Hand gehalten werden, sondern an einen gut sichtbaren Ort gelegt werden (eignet sich vor allem bei Seminaren). 

Kapitel 3:

Körpersprache nutzen

Setzt du deine Körpersprache gezielt ein, macht dich das überzeugender und souveräner.

Die Frage ist:

Wie sollte deine Körpersprache sein? Und wie erreichst du das?

Tja, darum geht es in diesem Kapitel.

Die Macht der Körpersprache

Die erste Frage, die ich beantworten will, ist:

Was soll das mit der Körpersprache? Warum ist das so wichtig?

Video abspielen

Lass es mich so erklären:

Stell dir vor, ein Redner ist super begeistert von seiner Idee. Er sprüht vor Energie.

Was zeigt sein Körper dann? Genau das.

Er bewegt sich, geht mir Energie auf das Publikum zu, hat eine lebendige Gestik.

Der Körper unterstreicht den Inhalt und das Gefühl des Redners.

 

Stell dir vor, der gleiche Redner ist immer noch begeistert. Er nutzt dieselben Worte. Aber bewegt sich gar nicht.

Er steht mit verschränkten Armen da, wie angewurzelt, ganz hinten in der Ecke, weit weg vom Publikum.

Wie würde das wirken?

Komisch. Die begeisterten Worte wirken deplatziert. Man könnte meinen der Redner würde lügen. Denn der Körper sagt etwas ganz anderes.

Die Macht der Körpersprache ist die Verstärkung unserer Botschaften …

Wenn wir körpersprachlich unterstreichen, was wir auch wörtlich sagen, verstärkt es unsere Wirkung.

Sagt der Körper jedoch etwas anderes? Dann glauben wir dem Körper statt den Worten. Die sprachliche Botschaft ist damit zerstört.

… oder ihre totale Vernichtung.

Der Grund ist: Mit Worten lügt es sich einfacher als mit dem Körper. Und das merken die Menschen unterbewusst. Das oberste Ziel ist deshalb kongruent zu wirken. Das bedeutet, Körper und Sprache senden die gleiche Botschaft.

4 Schritte zur überzeugenden Körpersprache

Ich habe bereits über 2000 Menschen geholfen, ihre Rhetorik zu trainieren. Dabei habe ich viele Übungen und Tipps getestet – das folgende Vorgehen hat sich als das beste gezeigt. Momentan bringe ich allen Einsteigern dieses Vorgehen bei.

Das Performance-Training in der Rhetorik besteht aus 5 Elementen: Nervosität senken, Lockerheit gewinnen, Ausdrucksstärke gewinnen, Kontrolle lernen und die Kunst

1. Lockerheit gewinnen

In diesem ersten Schritt gewinnst du deine Kongruenz zurück.

Viele Redner werden nämlich zum Start einer Rede furchtbar steif – als hätten sie einen Backstein gefuttert. Gestik weg. Bewegung weg.

Das Interessante dabei ist: Im Alltag können sie es. Nur eben nicht vor Publikum.

Konzentriere dich deshalb auf deine Lockerheit. Wirst du lockerer, kommt automatisch auch deine natürliche Gestik und Bewegung wieder zurück.

 

Um das zu erreichen, versuche das:

Übung – Showman:

Ich mag die Übung. Sie ist am besten geeignet, wenn du einen festen Text hast, z.B. bei einer Präsentation. Die Aufgabe ist, den Text zu sprechen und dabei so zu tun, als wärst du ein super extrovertierter Showman – laut, mit gigantischer Gestik, so. 

Der Grund ist: Wenn du Gestik zeitweise übertreibst, werden deine normalen Gesten ebenfalls größer und deutlicher, ohne dich darauf zu konzentrieren. Zudem verlierst du die Angst davor Gestik vor Publikum einzusetzen.

Übung – Shake it:

Um Anspannung loszuwerden, ist diese Übung großartig. Beginne deinen Körper einfach kurz durchzuschütteln. Zuerst die Beine, dann die Arme, dann alles. 30 Sekunden reichen.

Der einzige Nachteil der Übung: Sie ist nicht gesellschaftsfähig.

Übung – Unter Freunden:

Versuche so zu sprechen, wie du auch zu deinen besten Freunden sprechen würdest.

Das ist im ersten Moment vielleicht ein wenig zuuuu locker. Aber hilft beim Üben, sich die Lockerheit für später anzugewöhnen.

2. Ausdrucksstark werden

Lockerheit ist gut.

Und wenn im Anschluss noch ein wenig mehr Ausdrucksstärke dazu kommt, ist es perfekt. Viele Einsteiger sprechen zu leise oder undeutlich, nutzen Gestik, aber sind noch zu zurückhaltend.

Schlage mehrere Fliegen mit einer Klappe und trainiere noch mehr Energie in deine Präsentation zu legen.

Als Übung nimm die Showman-Übung aus dem vorherigen Abschnitt.

3. Körpersprache kontrollieren

Die 10 Gebote der Körpersprache:

  1. Du sollst deine Hände gezielt einsetzen, um deine Botschaften zu unterstreichen.
  2. Du sollst deine Hände locker vor dem Körper positionieren und damit eine freie Gestik ermöglichen.
  3. Du sollst dich zentral im Raum positionieren, sodass dich jeder sehen kann und du das Publikum.
  4. Du sollst fest mit beiden Beinen stehen, wenn du über wichtige Botschaften sprichst.
  5. Du sollst mit einer geraden Körperhaltung auftreten.
  6. Du sollst deinem Publikum in die Augen sehen, um eine Verbindung aufzubauen.
  7. Du sollst dich gezielt im Raum bewegen, um inhaltliche Veränderungen, auch visuell darzustellen.
  8. Du sollst Rapport (eine Verbindung) mit deinem Publikum aufbauen, indem du die Energie im Raum spiegelst.
  9. Du sollst Emotionen durch deine Mimik zeigen.
  10. Du sollst alle anderen 9 Gebote vergessen und dich zuerst auf deine Lockerheit konzentrieren. Neue Gesten und Bewegungen zu lernen, ist zeitaufwendig. Einfacher ist: Hole das aus dir heraus, was du bereits kannst. Damit meine ich die Gestiken und Bewegungen, die du bereits im Alltag zeigst. Und das werden viele sein. Also gewinne Lockerheit. Das ist das Wichtigste. Anschließend nimm dir gerne die 9 Gebote vor.

4. Die Kunst der Körpersprache

Die einfachen Tricks sind jetzt vorbei. Deshalb nenne ich den letzten Schritt „Die Kunst der Körpersprache“. Es geht darum ins Detail zu schauen und gezielt Feinheiten zu verbessern.

Das kostet mehr Zeit, kann sich aber lohnen.

Ich meine z.B.:

  • Die Kunst der funktionalen Gestik
  • Rollenspiele
  • Horizontale Bewegungen
  • Bewegung im Raum
  • Raumanker
  • Und vieles mehr

Möchtest du mehr dieser Details kennenlernen, schaue im Redarium vorbei.

Kapitel 4:

Der Inhalt

Wie erschaffst du einen roten Faden?

Einen, dem jeder folgen will?

Selbst die Unmotivierten?

Das erfährst du hier.

Der Rede-Aufbau – auf was es ankommt

Wie soll eine gute Rede aufgebaut sein?

  • Klar
  • Einfach
  • Interessant
  • Und nicht zu lange

That’s it.

Wenn du das schaffst, bist du der King (oder die Queen, je nachdem).

1. Klar

Erschaffe eine Struktur, die logisch ist.

Die Struktur bildet die Leitplanken für alle deine Inhalte. Einfache Strukturen sind z.B. die „5 Schritte für …“, oder logische Abläufe, wie „Was war Früher. Ist Heute. Wird in Zukunft sein.“ 

Dazu solltest du unbedingt eine klassische 3-Teilung einsetzen: Einleitung, Hauptteil, Schluss.

2. Einfach

Viele, die Experten in ihrem Thema sind, reden oft am Publikum vorbei.

Warum?

Weil sie Fachwörter nutzen, die sonst niemand kennt. Oder einfach Infos voraussetzen, die niemand versteht. Das nennt sich auch Curse of Knowledge, also Fluch des Wissens.

Zudem gibt es auch einfach komplizierte Dinge auf dem Planeten – die schwierig sind.

Versuche sie trotzdem so einfach verständlich zu machen wie möglich, ohne an Tiefe zu verlieren.

 

Hilfsmittel dafür sind:

  • Klar strukturieren
  • Passende Geschichten erzählen
  • Fachworte streichen oder erklären
  • Sprachliche Bilder einsetzen, wie Vergleiche und Metaphern
  • Graphen, Bilder, Videos usw. nutzen
  • Beispiele geben

3. Interessant

Ein Diagramm, das zeigt, dass erst die Kombination aus Wunsch des Publikums, Lösungs-Informationen und deinen eigenen Kenntnissen offenlegt, was du tatsächlich in deiner Rede sagen solltest

Das ist vielleicht der kniffligste Punkt. Denn was bringt dir der tollste Inhalt und die großartigste Performance, wenn es niemanden juckt, was du erzählst?

Deshalb versetze dich in die Lage deiner Hörer: Was mögen sie? Was brauchen sie, um ihre Probleme und Herausforderungen zu lösen? (Oder wenn es keine Probleme gibt: Welche Wünsche haben sie?)

Sprich so lange wie nötig und so kurz wie möglich.

Heißt: Komm auf den Punkt. Mach die Botschaft klar. Und laber nicht rum.

Das ist einfach. Wo die meisten scheitern, ist in der Länge. Wenn plötzlich zu viel Inhalt da ist und man ihn „nicht schnell genug durchbekommt“.

Rhetorik trainieren bedeutet auch, dein Gefühl für die richtige Länge zu trainieren. Denn ein Profi bleibt in der Zeit.

 

Diese 2 Methoden helfen dir in der Zeit zu bleiben:

  1. Testen: Mache einen Probedurchlauf, ohne auf die Zeit zu sehen. Warst du über der Zeit? Kürze.
  2. Rede schreiben und Länge ausrechnen: Ein durchschnittlicherer Redner spricht zwischen 100 und 150 Wörtern pro Minute. Hast du deinen Text ausformuliert, kannst du so grob ausrechnen, wie lange deine Rede ist.

Noch mehr zum Rede-Aufbau

Kapitel 5:

Die Stimme – stark & klar.

Wer mit einer ausdrucksstarken Stimme präsentiert, wirkt automatisch glaubwürdiger, sympathischer und kompetenter.

Hier lernst du, wie du das für dich nutzt.

5 wirkungsvolle Tipps zu einer starken Stimme

1. Ersetze Füllwörter

Füllwörter wie „ähm, und, so, gut, also, ja …“ sind altbekannte Störer in der Rhetorik. Sie verwaschen deine Sprache und klare Botschaften versinken im Hintergrundrauschen. Deshalb 3 kleine Geheimnisse, zu den Füllwörtern:

  1. Die meisten Füllwörter werden gemacht, wenn man nicht weiß, was man sagen will. Man spricht einen halben Satz, muss überlegen wie er weitergeht und *zack* hat ein ähm die Lücke geschlossen. Das ist ein weiterer Grund zu üben und sich gut vorzubereiten. Doch auch die Stegreifreden-Übung macht hier Wunder möglich.
  2. Viele Füllwörter verschwinden ganz automatisch, wenn man eine gewisse Lockerheit in der Gestik entwickelt. Wenn du deine Füllwörter durch einfaches Üben nicht wegbekommst, dann versuche dich auf eine lebendige Gestik zu fokussieren.
  3. Akzeptiere Lücken – auch Pausen genannt 😉 Wichtig zu verstehen, ist, dass eine Pause nichts Schlechtes ist. Wenn du überlegen musst, wie dein Satz weitergeht, nimm dir ruhig den Moment. Deine Worte wirken anschließend bedachter – denn genau das sind sie.

2. Passe die Sprechgeschwindigkeit dem Inhalt an

Vielleicht kennst du das: Eine Person spricht in Warp-Super-Turbo-Geschwindigkeit und am Ende ist alles gesagt, aber das Publikum hängt nur noch erschöpft auf den Stühlen. Heißt das, du solltest immer langsam reden? Nein.

Ich habe über 30 erfolgreiche Reden auf YouTube analysiert und das Ergebnis war: Es gibt schnelle Sprecher und langsame. Doch es gibt keine Korrelation zwischen Geschwindigkeit und Klickzahlen.

D.h. für dich: Die Sprechgeschwindigkeit ist nicht ausschlaggebend. Wichtig ist, wie du sie einsetzt. Die wichtigsten 3 Richtlinien sind:

  1. Je schneller du sprichst, desto einfacher und anschaulicher, sollten deine Worte sein. Sonst versteht man nichts mehr.
  2. Wenn du über Komplexes sprichst, sprich langsamer, damit dein Hörer dir folgen kann.
  3. Schnell sprechen, heißt trotzdem Pausen machen.

3. Sag es einfach

2006 hat Daniel M. Oppenhauer einen Nobelpreis bekommen. Er hat herausgefunden, dass Inhalte eher für wahr, repräsentativ und wahrscheinlich gehalten werden, wenn sie in einfachen Worten ausgedrückt werden. Für uns bedeutet das:

 

Sprich einfache, kurze Sätze, statt Politiker-für-immer-Sätze.

Wenn du Fachworte nutzt, dann erkläre sie. „Schauen wir uns den Rezipienten an, also den Empfänger der Botschaft, dann …“

Verwende konkrete Beispiele. Das ist der einfachste Weg, um eine Idee bildlich und damit schnell in den Kopf eines Zuhörers zu bringen. Es gilt: Mehr Beispiele = besser.

4. Sag es deutlich

Wenn du den Eindruck hast, undeutlich zu sprechen, kann eine Übung Wunder wirken. Du hast bestimmt von ihr gehört: Die Korkenübung. Interessant dabei ist, sie verbessert die deutliche Aussprache schnell, aber selten langfristig.

D.h. es ist eine gute Technik, um sich vor einem wichtigen Moment vorzubereiten.

Übung Korken-/Daumenübung:

Nimm einen Korken oder deinen Daumen mit leichtem Druck zwischen die Vorderzähne. Behalte ihn dort.

Anschließend spreche deinen Text so deutlich wie möglich. 30 Sekunden sollten reichen.

Ich finde den Effekt wirklich krass, jedes Mal. Teste es.

6. Nutze Pausen

Pausen helfen dir, wichtige Stellen hervorzuheben, sie geben Zeit zum Nachdenken und machen verständlicher.

Doch wann ist der richtige Moment?

  • Vor wichtigen Infos: „Das einfachste Mittel, um mit der Stimme Spannung aufzubauen, ist … [Pause] mit Pausen.“
  • Nach wichtigen Infos
  • Zwischen inhaltlichen Blöcken. D.h., wenn du das Thema wechselst, mache eine Pause, dann weiß jeder, dass nun etwas Neues beginnt.

Kapitel 6:

Umgang mit Fehlern & Störungen

Jede Präsentation birgt unerwartete Wendungen.

Sorge dafür, dass du den Stolpersteinen aus dem Weg gehst oder sie als Sprungbrett nutzt.

Wie du Fehler erfolgreich kommunizierst

  1. Kommuniziere Fehler offen: Ist offensichtlich ein Fehler passiert und viele haben es bemerkt? Dann sprich es offen und ehrlich an. Wichtig ist dabei, das Problem nicht auszutreten und auf die negativen Seiten einzugehen. Sage einfach was der Fehler ist. Hake es schnell ab. Such auch keine Schuldigen, dass würde nur schlechtes Bild auf dich werfen.
  2. Stelle die Lösung vor
  3. Zeige Humor: Eine humorvolle Bemerkung oder ein kleiner Witz können helfen, die Spannung aus einer Situation zu nehmen. Stell dir z.B. vor du willst einen Flip-Chart nutzen – doch plötzlich geht der Stift nicht mehr. Dann kannst du heulen. Oder sagen: „Ach wissen Sie. Ich glaube das passiert nur mir. Ich glaube, diese Stifte haben es auf mich abgesehen.“

Wie du mit Störungen souverän umgehst

Es kommt darauf an, wie groß die Störungen sind. Du solltest du jedem Zeitpunkt ruhig und kontrolliert sprechen.

  1. Kleine Störungen: Beispiel: Jemand kommt schweigend zur Türe hinein. Dann kannst du einfach weitersprechen.
  2. Deutliche Störungen: Beispiel: Schreiende Babys, laute vorbeifahrende Autos, klingelndes Handy. Hier empfehle ich dir kurz zu pausieren, bis die Störung vorbei ist. Falls sie länger als ein paar Sekunden dauert, sprich es an und schlage eine Lösung vor. Z.B. „Gehen Sie ruhig kurz telefonieren, falls es dringend ist. Kommen Sie gerne, wieder wenn Sie fertig sind.“
  3. Zwischenrufe und Fragen: Oft kann man sie ignorieren. Du kannst antworten oder auf nach dem Vortrag verweisen, für ein Gespräch – alles gute Möglichkeiten.

Kapitel 7:

Was kommt dann?

Mit den bisherigen Übungen und Tipps kannst du deine Rhetorik trainieren und bereits besser werden als 95 % aller anderen Menschen.

Trotzdem kann es sich lohnen, noch mal etwas draufzusetzen. Z.B. für Keynotes, große Reden und wichtige Präsentationen.

1. Gewinne spezifisches Know-how

Um herausragend zu präsentieren, reicht es nicht, Schwächen auszugleichen.

Sondern du musst Stärken bilden. Ein Baustein, um das zu erreichen, ist Know-how aufzubauen – durch Bücher, Onlinekurse, Coachings u.ä.

2. Decke blinde Flecken auf

Manchmal kommt man an den Punkt, an dem man nicht weiterweiß.

Wie kann ich noch besser werden? Keine Ahnung.

Was soll ich am besten sagen, um zu begeistern? Keine Ahnung.

Dann hilft die Reflexion mit Experten wie mir.

Das Ziel ist, dir zu zeigen, was du bisher nicht gesehen hast. Potenziale zu entdecken und zu nutzen, auf die du selbst nie gekommen wärst. So kannst du Rhetorik lernen, im Schnelldurchlauf.

3. Teste Inhalte und Ideen

Seit ich begonnen habe, Reden zu halten, habe ich eine Experimente-Liste. Also eine Liste, in der ich notiere, was ich ausprobieren will.

In jeder kommenden Rede baue ich dann einen dieser Aspekte ein. Wenn du das umsetzt, entwickelst du dich langfristig immer weiter und bleibst in deiner Entwicklung nie stehen.

Wenn du auf der Suche bist, nach den besten Übungen bis um deine Rhetorik zu trainieren, dann findest du sie in diesem Übungs-Beitrag.

Fazit

Du hast gelernt, wie du deine Rhetorik trainieren kannst. Finde heraus, wo du dich verbessern willst und dann hole dir den Input, den du brauchst und übe. Das hier waren meine Erfahrungen aus vielen Coachings, Mentorings und Seminaren.

Wenn du Reden halten willst, die gefeiert werden, dann melde dich einfach bei mir.

Ich freue mich darauf und wünsche dir bis dahin viel Spaß beim Training deiner Rhetorik.

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Lass uns deine Rede gemeinsam ausarbeiten!

Seit 2014 halte ich Reden und coache andere.

Lass uns gemeinsam eine Rede erschaffen, die gefeiert wird -von dir und deinem Publikum.

t234 HeikoKlien

Ich freue mich auf deine Nachricht, damit wir loslegen können.
Beste Grüße Heiko Schaible